News Ticker

Mut zum Handeln

Natur_wasser5Mein jüngster Sohn Benjamin ist drei Jahre jung und nimmt sich gerne die Freiheit, Nachts zu uns ins „Elternbett“ zu kommen. Heute kam er um 1 Uhr. In diesem Augenblick war ich gerade gedanklich an einem Thema, dass ich noch nicht recht fassen konnte. Es ging um ein Thema, was uns (Eltern) momentan in der Schule und Kindergarten beschäftigt. Dann eine halbe Stunde später war der Gedanke konkret genug, um aufgeschrieben zu werden – es fehlt jetzt nur noch der Impuls auf zu stehen, dass warme Bett (= die Komfortzone) zu verlassen und diesen Beitrag zu schreiben. Just in diesem Augenblick dreht sich Benjamin zu mir und seine Arme wandern mit ihm zu mir. Ich habe noch kurz gewartet und diesen wunderbaren Augenblick genossen, denn nun weiß ich, warum ich aufstehe und warum ich dies alles mache! Und so sitze ich hier und schreibe den Entwurf.

Ich werde auch bald einen Beitrag nachreichen, wieso Geschichten nachhaltiger als PowerPoint oder ähnliches sind – warum eine Geschichte der bessere Anker für ein Thema ist. Ich muss aber noch um etwas Geduld bitten und nehme das Thema in Themenspeicher mit auf.

Bis der Rechner hoch gefahren ist und ich nun endlich anfangen kann, zu schreiben, hatte ich Zeit mir einen Titel zu überlegen. Mut zu Handeln passt ganz gut, denn es bedarf Mut gegen die (gesellschaftlichen) Etikette an zu gehen, wenn man etwas verändern möchte! Dieser Mut braucht auch Verbündete, damit er unterwegs nicht verloren geht – er an sein Ziel kommt! Dieses Ziel heißt Veränderung. Veränderung der Zustände, Veränderung der Situation. Ich habe es bereits in dem Artikel zur Verantwortung geschrieben, es ist eine Pflicht und Last zugleich zu handeln, wenn man Zusammenhänge erkannt hat und eine Möglichkeit sieht, wie etwas zum Besseren geführt werden kann. Aber diese Verantwortung reicht nicht aus, denn sie ist nur ein Verbündeter, es braucht Mut und davon reichlich!

Wieso das? Sie können davon ausgehen, dass das Problem nicht nur von ihnen selbst gespürt wird, viele haben sich diesem bereits angenommen, sind daran gescheitert oder haben nur einen Teilerfolg erzielt. Auf jeden Fall wurde bereits von anderen ein ähnlicher Versuch unternommen, der Zeit und Emotionen gekostet hat, aber nicht (beziehungsweise nur in der Vorstellung des einzelnen) wirksam war. Nun ist es (leider) oft so, dass derjenige, der den Mut hat, etwas zu ändern und nicht daran zerbricht, auch den Neid derjenigen auf sich zieht, die es bereits versucht haben oder immer noch versuchen (wenn auch mit anderen Mitteln) etwas zu ändern. Es kommt dabei oft zu einer Projektion und damit zu ungewohnt viel Emotionen die gar nicht ihre eigenen sind, sondern die Personen auf Sie projizieren. Es sind die Emotionen der Menschen, die auch etwas an der bestehenden Situation ändern wollen, sich aber nicht trauen oder erfolglos gescheitert sind etc. Mit allen diesen Gefühlen müssen sie rechnen, sobald sie den Mut zum Handeln haben. Seien sie sich immer bewusst, dass dies nicht ihre Gefühle sind, sondern die projektierten Gefühle anderer Menschen – zum Teil sogar gerade derjenigen, die ihnen am nächsten stehen.

Es mag paradox klingen, aber gerade diejenigen, die sich eine Änderung herbeiwünschen können der größte Hemmschuh für die eigentliche Änderung sein. Daher brauchen Sie verbündete, wenn sie ans Ziel kommen wollen. Verbündete wie Entschlusskraft, Klarheit im Denken und Handeln, Selbstreflexion und Freiheit! Sie brauchen aber auch ein „Biotop“, dass ihnen den Rückhalt gibt, bei dem sie Kraft schöpfen können – eine Familie. Diese Voraussetzungen habe ich und Benjamin hat mir wieder bewusst gemacht, wozu ich das alles mache. Danke dir Benjamin für Deine klare Art der Kommunikation, auch wenn Du erst drei Jahre auf dieser Erde bist. Es lohnt sich auf zu stehen und zu kämpfen, denn der Kampf ist nicht umsonst aber leider notwendig.

Eine kritische Bemerkung zum Abschluss. Es ist ein Kampf, das erwähnte ich, es ist aber auch wichtig, dass man in diesem Kampf nicht als Soldat im Schlachtfeld endet. Daher ist es nicht immer ratsam, derjenige zu sein, der offen alle Probleme beim Namen nennt, denn so verlässt keiner der anderen Beteiligten seine Komfortzone und es fehlt die gemeinsame Energie, welche die Veränderung trägt – Danke Bine für diese Erkenntnis! Stellen sie daher lieber Fragen als zu viele Antworten zu liefern. Auf konkrete Anfragen zu einer eigenen Situationen antworte ich gerne auf ein Kommentar, solange ich die Zeit dazu habe und der Fall klar genug ist, dass ich eine Empfehlung abgeben kann…

 […] Nur wenn Sie sich jeden Tag eine gewisse Zeit dafür nehmen, ernsthaft über diese Dinge nachzudenken, gibt es eine Chance, eine totale Revolution zu bewirken und eine neue Welt zu schaffen. Ich kann Ihnen versichern, dass eine neue Welt geschaffen werden muss, eine Welt, die keine Fortsetzung derselben verdorbenen Gesellschaft in anderer Form ist. Sie können indes keine neue Welt schaffen, falls Ihr Geist nicht bereit, wachsam und zunehmend aufmerksamer ist. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie, während Sie jung sind, Zeit dafür verwenden, über diese sehr ernsten Dinge nachzudenken, und nicht nur Ihre Tage mit dem Studium einiger Fächer zu verbringen, was zu nichts führt außer zu einem Job und zum Tod. Bedenken Sie also all diese Dinge ernsthaft, denn aus solcher Betrachtung entsteht ein außergewöhnliches Gefühl von Freude und von Glück.

Diese weisen Worte stammen von Jiddu Krishnamurti – ich danke Dir für diesen Wegweiser!

Erfahrungen sind Wegweiser – keine Lagerplätze.
(George Bernard Shaw)

Nachtrag:

Möglichkeiten zum Handeln gibt es genügend, so z.B. hier, um einer großen Koalition zu widersprechen!

P.S.: Ich schalte den Beitrag doch jetzt schon frei und mache erst später die Fehlerkorrektur…

Über Ro!and (409 Artikel)
Auf den Punkt zu bringen, wer man ist, fällt weitaus schwerer, als andere in eine Schublade zu stecken ;-) Im Kern bin ich freiheitsliebend, freigeistig und gerne auch mal (benimm-)regelverstoßend. Ansonsten ganz "normal".
Kontakt: Webseite

2 Trackbacks & Pingbacks

  1. Geschichten erzählen | Schnappfischkapitalismus
  2. Selbsterkenntnis als Schlüssel zur Freiheit | Schnappfischkapitalismus

Kommentare sind deaktiviert.