Brot und Spiele
Brot und Spiele gibt es mindestens so lange, wie die christliche Religion. Man muss diesem Instrument der Volksführung zu gute halten, dass sie stets den Gegebenheiten angepasst wurden. Wer würde sich heute noch Gladiatorenkämpfe live ansehen? Ähm okay, doch so viele… blödes Beispiel!
Kommen wir also zum Brot. Wer würde wegen Brot noch auf die Straße gehen? Gut, schon deutlich weniger.
Wie gut, dass die Denker und Lenker heute noch ganz andere Zerstreuungen in petto haben, da lässt sich doch glatt der ganze Frust und das Elend ausblenden:
Damit unsere Denker und Lenker aber auch in Zukunft unsere Ängste zerstreuen können, gibt es eine neue Freizeitbeschäftigung. Der Freiheitsgrad ist dank moderner Kommunikationstechnik viel umfänglicher – man könnte schon fast von Interaktivität sprechen, wäre der Rückkanal nicht so verschwiegen…
Nun haben wir endlich ein neues Spiel, dass uns als Bevölkerung verbindet. Wir alle dürfen mitspielen, ob wir wollen oder nicht. Bei den Investitionskosten geht es auch gar nicht anders. Nur durch die Umlage auf über 82 Millionen Mitspieler/innen lässt sich so ein Spiel überhaupt wirtschaftlich betreiben! Unsere Steuergelder sind also gut angelegt, dienen sie doch unserem Wohl und unserer Unterhaltung…
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben –
aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind.
(Hermann Hesse)