Die Quelle von Erfolg
Ich befasse mich schon länger mit der Fragestellung, wieso unsere Gesellschaft so vielen Ereignissen gleichgültig gegenüber steht und nur wenige (erfolgreich) die Zukunft gestalten.
Hier eine persönliche Analyse und ein Ausblick.
Unser Wissen und unsere Erfahrungen, die wir im Gedächtnis halten, sind Erinnerungen aus der Vergangenheit. Immer wenn wir denken, greifen wir auf Ereignisse zurück, die längst vergangen sind. Wir hoffen dann, dass diese Ereignisse auch in der Zukunft wirksam sind und liegen dabei oft falsch, da eine Extrapolation (vergangenem) mit viel Unsicherheit behaftet ist. Zukünftige Ereignisse sind leider selten so linear, wie wir uns diese wünschen, sondern abhängig von vielen Einflussfaktoren. Je komplexer, d.h. abhängiger, ein zukünftiges Ereignis, desto schwerer dessen Prognose. Jeder dieser Zukunftshoffnungen, die nicht in Erfüllung gehen, hinterlassen jedoch ihre Spuren bei uns Menschen. Diese Spuren können sogar als physische Schmerzen wahrgenommen werden, sicher jedoch als psychische Schmerzen.
Diese Schmerzen sind Arbeits- und Daseinsgrundlage für fast alle Psychologen, die wissenschaftliche Grundlage hierzu finden Sie unter dem Begriff Zeigarnik-Effekt.
Ein Gedanke sei mir hier noch erlaubt: Interessant finde ich, dass die Psychologie seit Jahrzehnten den Versuch unternimmt, sich wissenschaftlich dar zu stellen und ihre Beobachtungen auf die gleiche Stufe wie die Mathematik zu stellen versucht. Dabei vergisst Sie, das nur die Teildisziplin der Logik ein formal geschlossenes und widerspruchsfreies System darstellt – als treuer Leser auf meinem Blog wissen Sie dass schon längst. Wer in das Dilemma der Psychologie – die ich als Disziplin sehr spannend finde(!) – etwas tiefer einsteigen möchte, sei das Buch „Die Armut der Psychologie“ von Arthur Koestler ans Herz gelegt. Nun zurück zum Thema…
Da wir Menschen ungern Schmerzen erleiden, versuchen wir diesen aus dem Weg zu gehen und vermeiden damit ähnliche Situationen bereits unterbewusst. Unsere Zukunftsvisionen sind dann nur noch selten unsere Eigenen, sondern wir übernehmen lieber die von Anderen – dann ist der Schmerz geringer, wenn auch diese Prognosen nicht eintreffen, hängt daran doch nicht unser eigenes Herzblut. Als nahezu Ideal stellen sich dabei die Prognosen von Politiker dar. Treffen diese nicht zu, so kann man diese Personen durch Abwahl dann auch abstrafen – leider machen so wenige davon Gebrauch. Lieber sammelt man den Frust und die Hoffnungslosigkeit und gibt diese an die nächste Generation weiter, verbunden mit dem Ratschlag:
Früher war alles besser!
… sogar die Zukunftsprognosen, mag man da spontan ergänzen. Es verwundert daher nicht, dass sich Lethargie in der Gesellschaft breit macht.
Was können wir, was kann jeder einzelne tun?
Wir können – und sollten(!) – wieder beginnen zu träumen.
Träume haben die Gabe, dass sie nicht an die Vergangenheit gebunden sind, sie können sich in der Zeit frei bewegen. Unser Unterbewusstsein hat die Gabe, die Abhängigkeiten der Zukunft viel besser zu durchschauen, als unser Bewusstsein. Haben wir einen Traum geträumt, so müssen wir ihn ins Bewusstsein holen. Dies tun wir mit unserer Phantasie.
Phantasie ermöglicht es uns Menschen, im Bewusstsein unserer Träume weiter zu träumen. Erst hier können wir Vergangenheit und Zukunft der Träume in die Gegenwart holen. Erst hier – in der Gegenwart – können wir handeln, und nur hier!
Was wir nun noch benötigen ist die Kraft und den Willen zu handeln. Wir müssen wollen, was unsere Phantasie uns gezeigt hat!
Gelingt es trotz aller Kraft nicht, das gewollte um zu setzen, stelle sich die Frage nach dem Warum? Fehlte es an Unterstützung, fehlten passende Weggefährten? Benötige ich Freiräume, die ich nicht habe…? Wenn auch diese ehrliche und kritische Auseinandersetzung dazu führt, dass es nicht an meinem Willen lag, dass ich etwas nicht erreicht habe, also der Grund des Scheiterns nicht an mir selbst liegt – und hier muss Ehrlichkeit zu sich selbst erste Pflicht sein! -, dann muss ich weiter schauen.
Es stellt sich dann die Frage, ob das Umfeld das Richtige ist. Sind Gesetze, Infrastruktur etc. falsch, kann ich mir geeignetere Orte suchen oder etwas an den Zuständen ändern. Tue ich nichts, so ist auch hier wieder die Gefahr groß, dass ich die Probleme in mich hinein fresse und mich dem eigenen Schicksal ergebe.
Das es ganz anders gehen kann zeigt hier die Forschung. Wenn Sie mehr für sich selbst darüber erfahren möchten, ist das Schlagwort Salutogenese ein guter Anfang!
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit,
gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
(Jiddu Krishnamurti)
Die einzige Medizin, welche die ganze Gesellschaft genesen kann, ist spirituelle Erkenntnis.
Die einzige Krankheit ihrer ist der ständige Lauf nach Materialismus durch Gier nach Macht und Kontrolle .