Rette sich wer kann
Das der ADAC derzeit eine Frischzellenkur durchmacht, ist bereits in der Breite angekommen. Da ich auch seit knapp 20 Jahren stiller Beitragszahler bin, wollte ich mir nun auch ein Bild der Lage machen.
Zuerst fand ich die Hinweise, dass der medial zelebrierte Preis des „gelben Engels“ etwas zu Gunsten des Siegers manipuliert wurde:
Die Zahl der Teilnehmer, die den Golf zum Sieger machten, war vom inzwischen geschassten Ramstetter um das rund Zehnfache nach oben korrigiert worden.
Wow, dass nenne ich mal mutig. Gleich das 10-fache! In der Regel beginnt das ganze eigentlich etwas kleiner, zuerst mal nur ein paar Stimmen mehr drauf schlagen, dann noch etwas mehr und weil es eh keiner merkt, klotzt man dann irgendwann. Zumindest solange, bis es dann doch einer merkt – so wie beim ADAC nun geschehen.
Das Hr. Ramstetter das aus reiner Nächstenliebe zum VW Golf macht? So recht daran glauben möchte ich jetzt (noch) nicht. Daher finde ich die Dementi-Reaktion von VW zumindest mal mit Vorsicht zu genießen:
„Wir müssen jetzt sehen, wie wir mit dem Preis umgehen“, heißt es bei Volkswagen. Fest stehe, wie BILD erfuhr, dass man die bereits vorbereiteten Werbeanzeigen nicht schalten werde: „Wir werden nicht mit dem Gelben Engel für den VW-Golf werben“, sagte Stephan Grühsem, Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG.
Ich hoffe, dass die BILD als auflagenstärkste Zeitung eine zitierfähige Quelle ist – na egal, es geht ja nur um den ersten Eindruck. Das Hr. Ramstetter bei einer Interviewanfrage nur auf seinen Anwalt verweist und auch der ADAC-Präsident Meyer jegliche Interviews absagt, passt so gar nicht zum Willen der lückenlosen Aufklärung, hat sich der ADAC doch laut eigener Aussage in dieser Sache nichts zu Schulden kommen lassen:
Denn bei der Preisverleihung soll zumindest die Reihenfolge der beliebtesten Autos nicht gefälscht worden sein – die geschönten Teilnehmerzahlen der Wahl hätten demnach vor allem dazu gedient, die Wahl wichtiger zu machen als sie ist.
Bei den auf den Golf (offiziell) abgegebenen Stimmen von 3.409 ist das auch kein gutes Zeichen der Mitgliederbeteiligung und des entsprechenden Interesses an dem medial zelebrierten Ereignis der Eitelkeiten. Immerhin sind 19 Millionen stimmberechtigt. Dass wären dann knapp 0,018% für den Sieger! Gut, dass der ADAC kein Quorum hat, sonst wäre der Preis wohl nie verliehen worden und die Mitgliedsbeiträge auch nie erhöht worden 😉
Am 29.02. habe ich dann gelesen, dass
Ganz still und überraschend trat die ADAC-Top-Managerin Karin S. (55) am 20. Februar 2013 als Geschäftsführerin der ADAC-Service-Gesellschaft zurück.
Sie hatte wohl die Möglichkeiten des hauseigenen Rettungs-Jets zu sehr geschätzt:
Im August 2012 hatte der Sohn der gelernten Juristin mit seinem Freund den Abflug zum Tauchurlaub nach Ägypten verpasst. Karin S., zu deren Aufgaben beim ADAC auch der „Aero-Dienst“ (1958 gegründet, 12 Jets) gehört, organisierte dem Jungen kurzerhand zwei Plätze im ADAC-Rettungsflieger, einem mit Intensivmedizin-Geräten ausgerüsteten Ambulanz-Jet für schwere Notfälle.
Als gelernte Juristin wundert es mich doch, da die Richtlinien ihres Arbeitgebers diesen Fall als schweren Missbrauch von Rettungsgeräten bezeichnet, was eine fristlose Kündigung zur Folge hat. Nun ja, vielleicht ist ihr Studium auch schon zu lange her und ihre nachfolgende Tätigkeit beim ADAC sorgte für eine partielle Demenz ihres einst juristischen Sachverstands?!
Na ja, lückenlose Aufklärung sieht da sicherlich anders aus. Auch wäre dieser Fall wohl gar nichts ans Licht der Öffentlichkeit gerückt, wenn nicht ein Kollege gesungen hätte.
Ich werde mich auf jeden Fall beeilen, dass ich nicht das letzte verbleibende Mitglied beim ADAC bin und dann gar als Hinterwälder angesehen werde. Denn das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht in Sicht. Dann schmerzt es mich auch nicht, wenn plötzlich eine Zweitverwendung der gestellten Testfahrzeuge in den Fokus der Öffentlichkeit rückt oder gar über Helikopter-Rundflüge spekuliert wird. Nicht auszumalen wäre für mich der Umstand, wenn der ADAC als Vertretung gewisser Lobbygruppen (obwohl der ADAC ja selbst eine der größten Lobbygruppen ist) gar Zuwendungen erhalten hätte, oder was sich kreative Geister noch alles hätten einfallen lassen können…
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was da noch so alles geboten wird. Für mich ist der ADAC aber auf jeden Fall schon mal ein Kandidat für den in 2014 zum ersten mal ausgelobten Preis des:
Schnappfisch des Jahres!
Mal sehen wie die Konkurrenz sich in 2014 schlagen wird. Noch ist der Preis ja völlig neu und noch unbekannt, aber vielleicht ändert sich dies ja mit Ihrer Unterstützung! Wenn ich da ein ähnliche Quote für den Sieger wie der ADAC ansetzte, müssen Sie sich gar nicht erst beteiligen, denn dann reicht meine eigene Stimme bereits 😉
An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld,
die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
(Erich Kästner)
Natürlich ist der ADAC eine Lobby-gruppe! Genauso wie der BUND (Windkraft) und der Bund der Steuerzahler. Alle haben eines
gemeinsam: Noch nie haben diese Organisationen etwas für die Bürger/Mitglieder gegen Regierung/Industrie bewirkt.
Wer was anders glaubt, sollte wieder besser zurück in den Sandkasten und weiter spielen!
Schade lieber Capt. Jacob, jetzt nehmen Sie mir meinen Leserinnen und Lesern die Freude des Entdeckens! Denn das ist das, was uns Menschen auszeichnet!
Recht gebe ich Ihnen aber gerne mit dem Hinweis auf den Sandkasten, kann man dort doch in sehr guter Art und Weise spielerisch die Dinge lernen, die es auch im Erwachsenenalter zu entzaubern gilt!
Der ADAC ist die Lachnummer schlechthin… Manipulation bem Lieblingsauto, der Sohn wird mal eben nach Ägypten geflogen, aber am besten ist die Nummer mit dem Hubschrauber als Rasenföhn damit man Fußball spielen kann. Tja das alles muss halt bezahlt werden. Na da kann man doch gleich mal still und heimlich die Beiträge erhöhen! Danke ADAC meine Kündigung IST raus!!!