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Wenn ich ein Adler wäre…

Schnappfisch-3611… flöge ich hoch hinauf.

Nun bin ich aber kein Adler, sondern ein Mensch und möchte es nicht Ikarus gleich tun und an Übermut sterben. Aber etwas treibt mich dennoch an, nicht zu verweilen weil der Augenblick zu schön ist(?) – denn damit würde ich Goethes Faust nacheifern, was mir auch nicht besonders attraktiv erscheint. Andererseits ist es auch nicht damit getan, sich frei zu schreiben, wie ich es z.B. mit meinem Beitrag „Rastplatz Wissensgesellschaft“ und in weiteren Beiträgen bereits getan habe.

Das große Rad zu drehen fällt auch schwer, wenn man alleine davor steht. Ich könnte zwar in das Rad steigen um es zu drehen, dabei ist die Gefahr groß, dass das Drehen dieses (Hamster-) Rads schnell mit einer Karriereleiter verwechselt wird, sieht das Hamsterrad von innen doch wie selbiges aus!

Was bleibt also? Paul Watzlawick hat es in den letzten Minuten von dem Beitrag „Wenn die Lösung das Problem ist“ sehr schön gesagt. Es muss und kann nur im kleinen beginnen. Mit einer kleinen Geste mit einer kleinen Handlung.
Jens hat gestern ein Video gefunden, das so treffend und bewegend diese Botschaft umsetzt, so dass ich an dieser Stelle einfach gerne Julia Engelmann mit ihrem poetry slam „Stille Wasser sind attraktiv“ sprechen lasse:

Sie beschreibt auf eine tiefe emotionale Weise das, was uns als Menschen aus macht. Und jetzt kommt das Problem der Umsetzung. Und hier scheitern leider viele. Auch ich war hier sehr lange auf einer Irrfahrt. Denn es ist unheimlich schwer, wenn nicht gar unmöglich, aus dem Stand heraus ins Handeln zu kommen und seine Altlasten zurück zu lassen. Vor kurzem bin ich auf ein Buch von Jorge Bucay mit dem Titel „Drei Fragen – Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?“ gestoßen.

Hätte ich das Buch zehn Jahre früher in die Hände bekommen, hätte ich mir einiges ersparen können. Jedoch weiß ich nicht, ob ich es zu der Zeit schon verstanden hätte. Daher kann ich jetzt nur die Quintessenz in der Hoffnung weitergeben, dass Sie mit diesem Buch bereits heute schon etwas anfangen können.
Die Reihenfolge der drei Fragen ist von entscheidender Bedeutung und kann nicht geändert werden. Konkret heißt das, ich muss mich zuerst selbst finden (Wer bin ich?), kann dann mein Lebensziel fassen (Wohin gehe ich?) und mich erst dann auf die Suche nach den Weggefährten machen (Und mit wem?). Es gibt hierbei keine Abkürzungen!

Wer also den Wunsch verspürt, etwas der Nachwelt zu hinterlassen, welche diese zukünftige Welt etwas besser macht, muss zuerst bei sich beginnen. Muss ergründen, welche Motivation hinter seinem Handeln steckt. Erst dann wird das Ziel klar und die Suche nach den Weggefährten kann beginnen, denn das große Rad alleine zu drehen führt unweigerlich zu Depressionen und in der Folge zu einem Burnout und damit verpufft alle Energie, die in diesem Wunsch einst steckte.

Ich möchte an dieser Stelle noch ein weiteren Beitrag von Julia zeigen. Diesmal mit weniger Bilder, die ablenken. Es reicht also hier nur auf den Ton zu hören – auf das, was Julia uns auf ihre Art zu erzählen vermag:

Was ist nun mein konkreter Weg? Ich bin dabei eine Schule zu gründen, eine Schule-des-Werdens. Bei dem Kinder die Welt mit ihren Augen sehen und begreifen können und nicht ein Fertiggericht konsumieren. Ich habe die Ankerpunkte der Schule bereits zu Papier gebracht und bin nun auf der Suche nach den Weggefährten und Weggefährtinnen. Demnächst werde ich die Ankerpunkte in einen gesonderten Beitrag darstellen. Auch der Antrag an die Behörden wird später hier und auf der Homepage der Schule-des-Werdens zum Download bereit stehen, falls jemand ein ähnliches Vorhaben in einer anderen Stadt als Karlsruhe vor hat.

Es gibt nur zwei Fehler, die man auf dem Weg zur Wahrheit machen kann:
nicht den ganzen Weg gehen und nicht beginnen.
(Buddha)

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Auf den Punkt zu bringen, wer man ist, fällt weitaus schwerer, als andere in eine Schublade zu stecken ;-) Im Kern bin ich freiheitsliebend, freigeistig und gerne auch mal (benimm-)regelverstoßend. Ansonsten ganz "normal".
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2 Kommentare zu Wenn ich ein Adler wäre…

  1. Wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt.

    Irgendwann wirst du merken: „der Weg ist lang – länger als ich in der Lage bin ihn zu gehen“.

    Trotzdem solltest du nicht resignieren, denn es gibt die Hoffnung auf junge Weggefährten die weiter gehen werden.

    • Danke lieber Wolfgang für Deine Wünsche.
      Ein Schulprojekt ist in der Tat ein langer Weg, alleine kaum zu bewerkstelligen. Es ist aber auch ein Weg, den man gar nicht alleine gehen sollte (bzw. gehen kann), sondern mit einer breiten Gemeinschaft. Daher ist meine Hoffnung groß, dass nur die ersten Schritte „einsam“ sind…

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