Die Wirkung von Autorität
Die aktuellen Ereignisse überstürzen sich. Es ist noch keine zwei Wochen her, da tritt der Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich offiziell von seinem Amt zurück. Seit ein paar Tagen nun überschatten die Ereignisse in der Ukraine alle Nachrichten. Unweigerlich stellt man sich die Frage, was wohl als nächstes kommt…
Was veranlasst die Massen, sich einem Ziel unterzuordnen und dieses Ziel blind zu folgen?
Die Frage mag mit den beiden Fällen Friedrich und Ukraine scheinbar nichts zu tun haben, dennoch lohnt es sich, der Ursache nach zu spüren.
Nach dem Ende des letzten Weltkriegs ging die Wissenschaft der Frage nach, wieso die Menschen im Faschismus zu solchen unsäglichen Gräueltaten an anderen Menschen fähig waren. Wenn man heute die Filmaufzeichnungen und Bilder dieser Zeit sieht, kann man den Wirkmechanismus dahinter nicht einmal im Ansatz begreifen und dennoch ist es geschehen!
Eine dieser Versuchsreihen ist unter dem Begriff Milgram-Experiment bekannt. Hierzu untersuchte man, wie weit Menschen anderen Menschen Schmerzen zufügen, wenn sie zuvor von einer Autorität dazu aufgefordert wurden. Die Ergebnisse sind erschreckend, 2/3 der Probanden gehen bis an die Grenze und riskieren damit sogar den Tod eines Menschen.
2001 kam der Film „Das Experiment“ in die Kinos, welcher auf das 1971 durchgeführte Stanford-Prison-Experiment beruht:
Auch hier zeichneten sich menschliche Abgründe ab.
Was hat das alles nun mit den beiden Ereignissen Friedrich und Ukraine zu tun?
Zwei wesentliche Mechanismen sind notwendig, damit Menschen stumpf einem vorgegebenen Ziel folgen, auch wenn dieses der Ethik und Moral zuwider läuft:
- eine Autorität muss den Menschen das Ziel vorgeben und ihnen versichern, dass ihr Handeln diesem höheren Ziel dient,
- die Autorität übernimmt alle Verantwortung ihres Handelns.
Der erste Punkt dient dazu, dass der einzelne Teil eines großen, gemeinsamen Ziels wird – er wird sozial in eine Gruppe (gleichgesinnter) integriert. Der zweite Punkt befreit den einzelnen von der Moral in dem er diese (an ihn gebundene) an die Autoritätsperson abgibt. Vor seinem Gewissen trägt er dann keine Schuld.
Damit dieser Wirkmechanismus ‚lebendig‘ bleibt, müssen zwangsläufig Autoritätspersonen geopfert werden. Nur so ist es dem einzelnen Menschen klar zu machen, dass er nicht zur Rechenschaft gezogen wird, sondern die Autoritätsperson selbst. Er als Mitläufer keine Verantwortung trägt.
So haben diese beiden Fälle vielleicht unmittelbar nichts miteinander zu tun, können aber gut Zusammenhänge sichtbar machen, die uns in nächster Zeit bevor stehen. Erst wenn wir uns dieser Zusammenhänge klar werden, sind wir ausreichend sensibilisiert, wenn sich in naher Zukunft die Geschichte zu wiederholen droht. Denn dieser Wirkmechanismus kann durchbrochen werden, es braucht dazu nur die nötige Sensibilisierung und vor allem Mut!
Um eine Sache bis auf den Grund durchzudenken,
bedarf es oft mehr des Mutes als des Verstandes.
(Hans Arndt)
WIR SIND FREI!!!!!!!
Da ist nur Jesus Christus.
„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. 7 Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen“ (Johannes 14,6-7).
Zuerst sind es einzelne, dann werden es mehr und am Ende die große Mehrheit, die einem „Ziel“ folgen.
Da geht den meisten der Mut schnell aus, wenn nicht genügend Mitstreiter neben einem stehen – nur gemeinsam sind wir stark.
Zwei Dinge sind also in dem Zusammenhang wichtig:
* frühzeitig / rechtzeitig aufstehen
* eine große Gemeinschaft bilden, die die richtigen Ziele verfolgt.
Jetzt ergibt sich aber die große Frage: welches sind diese richtigen Ziele ?
Die falschen Ziele zumindest sollte man daran erkennen, dass man mit seiner Moral brechen muss, um sie zu erreichen.