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Konfliktlösung

Natur_landschaft5Die momentanen politischen und gesellschaftlichen Zustände machen es gerade zu notwendig, nach einer Lösung der Konflikte zu fragen. Sticht doch aber die unterschiedliche Sichtweise beim aktuellen Ukraine-Konflikt so deutlich hervor, dass es nicht DIE Lösung schlecht hin geben kann. Die Frage, die sich unweigerlich stellt ist, wie in einem solchen Umfeld dennoch ein Ansatz zu einer Konfliktlösung gefunden werden kann?

Schauen wir uns aber zuerst einmal unsere eigene Konfliktlösungsstrategie an.

Zum einen gibt es natürlich die triviale Lösung, das Problem einfach zu ignorieren oder nicht als solches zu benennen. Auch sich vor zu beten, dass es keine Konflikte gibt oder alles eben so ist, wie es ist, können wir damit abhandeln. Bleibt noch die Lösungsmöglichkeit, sich einfach für ein Meinungslager zu entscheiden und diesem blind zu folgen. Damit gibt man dann auch die Verantwortung ab und ist (vermeidlich) fein raus. Kurzum: Konfliktlösung für Dummies.

Kommen wir nun aber zu der aufgeschlosseneren Art und Weise, mit Konflikten um zu gehen. Wir suchen uns einen Umstand, der Teil des Konflikts ist – oder zumindest den Anschein hat, es zu sein. Besonders begabte können auch zwei oder drei Umstände heranziehen und damit die Wechselwirkungen berücksichtigen. Vielmehr würde ich nicht empfehlen, da die Abhängigkeiten sonst zu groß werden und die logischen Schlussfolgerungen dann darunter leiden.
Mögliche Umstände könnten z.B. das Geldsystem, der Kapitalismus/Sozialismus, Rohstoffe etc. sein.

Unter Berücksichtigung dieser ausgewählten Umständen ist dann auch eine (Schein-)Lösung gefunden, die den Konflikt zu beseitigen im Stande erscheint. Wenn der Konflikt dann ein paar Jahre später wieder entfacht, dann sind halt andere Ursachen der Grund und das Spiel beginnt von neuem.

Kurz gesagt, mit dieser Herangehensweise kommen wir nur zu den vermeidlichen Ursachen, die jedoch nur Wirkung des Konflikts sind. Statt die Ursache zu erkennen und zu beheben, verarzten wir nur die Symptome. Statt die Krankheit zu heilen, mildern wir nur die Schmerzen.

Wie kommen wir dann überhaupt zu einer (nachhaltigen) Konfliktlösung? Wie finden wir die ‚wahren‘ Ursachen?

Dazu müssen wir uns zuerst vor Augen halten, dass es eine Außenwelt gibt, die wir Menschen durch unsere menschlichen Ängste, Sehnsüchte, Hoffnungen, Wünsche, Fähigkeiten und Fertigkeiten geschaffen haben. Diese Außenwelt ist nicht perfekt und vor allem individuell verschieden. Es gibt somit nicht DIE Außenwelt aus Menschenhand!

Wir leben mit dieser Außenwelt jedoch so vertraut, dass wir sie gar nicht hinterfragen, geschweige denn als Ganzes erkennen können. Und doch ist es uns möglich, hinter diese Fassade zu blicken. Dazu müssen wir aber selbst zu Betroffenen der Krise bzw. des Konflikts werden. Erst wenn wir das Leid am eigenen Leib spüren, erst wenn wir aus der Komfortzone gerissen werden, erst wenn unsere Handlungsoptionen auf ein paar wenige (vielleicht sogar auf eine einzige) beschnitten werden, erst dann sind wir in der Lage zur Konfliktlösung etwas bei zu tragen.

Um es nochmals zu verdeutlichen. Solange wir nach Lösungen suchen, die Scheinlösungen sind, Autoritäten als Ursache sehen, Erleichterungen zur Konfliktvermeidung uns überlegen, solange werden wir nur an der Behebung der Symptome arbeiten. Unser Geist wird sich dann ausschließlich damit beschäftigen und den Blick für das Ganze verlieren.
Erst wenn wir durch eigenes Leid den Handlungsdruck spüren, werden wir hinter die Außenwelt blicken und Lösungen finden, die zur Beendigung des Konflikts führen werden.

Der Volksmund spricht so gern vom Leidens-Druck und meint im Kern das Gleiche. Wie schön wäre es, wenn der Mensch auch ohne Leidensdruck zu diesem Denken und Handeln fähig wäre? Wie viel weniger Kriege wären dann möglich? Wie viel Leid wäre dann erspart?

Dennoch steckt in diesem Leid die Kraft der Erneuerung und damit hat das Leid zumindest eine positive Seite, so schmerzvoll sie im Einzelfall auch immer sein mag.

Leben ist Tun und Leiden.
Je wissender der Mensch, desto tiefer sein seelisches Leid.
(Oswald Spengler)

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Auf den Punkt zu bringen, wer man ist, fällt weitaus schwerer, als andere in eine Schublade zu stecken ;-) Im Kern bin ich freiheitsliebend, freigeistig und gerne auch mal (benimm-)regelverstoßend. Ansonsten ganz "normal".
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