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Die Unschärfe des Bewusstseins

Kreativ_unschaerfe2Spätestens seit vor knapp 85 Jahren – Ende der 20er des letzten Jahrhunderts – Einstein, Schrödinger, Heisenberg und de Broglie die geschlossene Einheit von Materie aufgehoben haben, hat der kritische Mensch erkannt, dass die Welt nicht nur aus dem besteht, dass wir Wahrnehmen (können).

Das was einst eine feste Masse war, wurde auf einen Schlag zu einem konzentrierten Energiebündel, welches Einstein dann in die Formel E=mc² fasste. Durch die Erweiterung unserer räumlichen Beschränktheit durch Hinzunahme der Zeit kam Einstein auf die Raum-Zeit. In dieser nunmehr vierten Dimension lassen sich Phänomene erklären, die wir selbst – in unserer dreidimensionalen Welt – nicht wahrnehmen können. Die Erfindung der Atombombe, welche die Zusammenhänge vom Masse und Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat in Relation zur freigesetzten Energie in unrühmlicher Praxis bewiesen hat, zeigt uns die Korrektheit von Einsteins These auf.

Aber auch Einsteins Raum-Zeit kann nicht alle Phänomene erklären, die für uns Realität sind – oder zumindest Teil der Parapsychologie. Verblüffend die Beispiele aus der Zwillingsforschung, die trotz räumlicher Trennung verbunden scheinen – gedanklich wie auch emotional. Die Physik hat auch hierzu ein Modell, das der quantenphysikalischen Verschränkung. Die Quantenverschränkung besagt gerade, dass zwei Quanten ohne räumliche Nähe doch miteinander in Verbindung – in Abhängigkeit – stehen. So verwundert es nicht, dass Telepathie vielleicht doch möglicher ist, als unsere Vorstellungskraft uns suggeriert.

Für Mathematiker ist daher die Beschränktheit auf drei – oder im Falle von Einstein auf vier – Dimensionen kein Hindernis. Bereits im Grundstudium lernt man, sich von den festen Dimensionen zu lösen und rechnet mit n und m-Dimensionen. Lernt auch diese mittels Hyperebene zu schneiden und kann so Scheibchenweise die Dimension um eins reduzieren. Der praktische Vorteil dieser Freiheit ist, dass so jedes mit jedem Verbunden ist, ohne dass lange Wege notwendig sind. Einstein hat dies bereits durch die Erweiterung in die vierte Dimension – und der damit verbundenen Raum-Zeit-Krümmung – bewiesen. Durch die Krümmung kommt uns der Raum etwas entgegen – die Abstände zwischen den beiden Raum-Punkte werden kürzer. Je mehr Dimensionen wir einfügen, desto kürzer werden die Abstände im Raum – egal von welchem Punkt aus wir gehen. Im unendlich-dimensionalen Raum werden die Abstände zwischen einzelnen Punkten dann so eng, dass sie nur noch einen Quantensprung darstellen – welcher nur im allgemeinen Sprachgebrauch groß erscheint. Vielleicht zeichnet sich dadurch gerade Schwarze Löcher oder die unentdeckte Dunkle Materie aus?!

Es bleibt fest zu halten, dass der Mensch mit seiner beschränkten Wahrnehmungsmöglichkeit nur durch die Abstraktion seiner Gedanken solchen Phänomenen auf die Spur kommt. Hat er aber einmal die Spur aufgenommen, sucht er unablässig nach Möglichkeiten, diese beschränkte Wahrnehmung auf zu heben. Unzählige technische Erfindungen sind Zeugnis dieser Suche, ob wir nun mittels Rastertunnelmikroskop zu den Atomen herabsteigen oder mittels Teleskopen in den Kosmos blicken und fast bis zum Anfang der Entstehung zurück blicken können, sind nur zwei Dimensionen unserer erweiterten Wahrnehmung.

Und trotz alle dem sehen wir unscharf in eine Zukunft. Sind unfähig zu erkennen, wohin wir Menschen wandeln. Trunken voller Gier und blind nach Macht versuchen wir das Unbekannte zum Bekannten zu machen, den Leuchtturm im Nebel zu finden. Unser stetiges Streben nach Erkenntnis scheint einer neuen Ordnung zu weichen, die behauptet zu verstehen, was Richtig und was Falsch ist und dabei nicht einmal fähig ist, seinen eigenen Schatten zu erkennen.

Es ist das tragische der Menschen, in eine Sackgasse zu gelangen, und statt die Richtung zu wechseln zwingend auf Kurs bleiben will. Egal mit welcher Geschwindigkeit wir gegen die Wand laufen, die Wand wird bleiben, ist es doch gerade der eigentümliche Zweck der Wand, was eine Sackgasse ausmacht. So sehr uns eine Sackgasse aufzeigen möchte, dass wir umkehren sollen, so wenig Möglichkeiten hat sie, uns auf dem Weg zur Umkehr zu bewegen. Erst am Ende erkennen wir die Grenze oder wir fahren gegen die Wand. Wie einfach erscheint da doch der Rat der Katze in Kafkas kleiner Fabel, welche eine Maus bis zu jener Sackgasse verfolgt und dann mit den Worten frisst: „Du musst nur die Richtung ändern“. Sie vergaß bei diesem Rat, den Zeitpunkt, solange die Maus es noch konnte. Der Mensch aber hat noch die Chance, andernfalls wird er enden wie die Maus.

Die schönste Art zu sterben ist, gelebt zu haben!

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Auf den Punkt zu bringen, wer man ist, fällt weitaus schwerer, als andere in eine Schublade zu stecken ;-) Im Kern bin ich freiheitsliebend, freigeistig und gerne auch mal (benimm-)regelverstoßend. Ansonsten ganz "normal".
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14 Kommentare zu Die Unschärfe des Bewusstseins

  1. Einstein hatte aber nicht immer Recht. So ist das eben mit der Wissenschaft. Z.B. die Aussage, daß die Dummheit der Menschen unendlich sei. Ist sie nicht. Sie wächst exponentiell bis ein System oder Subsystem vom gemeinsamen Bewußtsein abgetrennt wird – sozusagen implodiert.

    Da die ganze Welt ein Businessmodell auf Grundlage der Aussage von Einstein betreibt, wird das bitter enden.

    Da unser gemeinsames Buwußtsein nun aber wieder einen Zustand der Selfawareness erreicht, kann es sich selbst reinigen. Es wird also lange bevor es massiv Subsysteme abstoßen muss, die Verursacher entfernen können.

    Viele fragen sich, was denn zu tun ist. Hier liegt also auch die Antwort. Kehrt um, nutzt und fördert nicht die Dummheit anderer – in allen gesellschaftlichen Bereichen. Wir müssen uns nicht um unsere ‚Feinde‘ kümmern, sondern die Implosion verhindern.

    • Liebe Sandra,

      da Einstein nicht in der Lage ist, sich zu „verteidigen“, würde ich mich daran gerne versuchen.

      Du zitierst Einsteins Aussage:

      Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind. Der Weltraum und die menschliche Dummheit.
      Beim Weltraum bin ich mir aber noch nicht sicher.

      Dabei gehst Du davon aus, dass er sich bei der „menschlichen Dummheit“ sicher ist, indem Du seine Aussage negierst. Das geht leider nur in formal geschlossenen Systemen. Jedoch versagt dieser Umkehrschluss, wenn wir es mit menschlicher Sprache zu tun haben. Kurt Gödel hat diesen Beweis in den 20er erbracht und hat gezeigt, dass sogar die Mathematik unvollständig ist (es geht um das Problem der Menge aller Mengen). Lediglich die (Aussagen-)Logik, auch das hat er ein paar Jahre später bewiesen, ist korrekt. Mehr ins Detail zu gehen würde den Rahmen eines Kommentars sprengen, Du findest aber, wenn Du möchtest, in diesem Buch eine gute Herleitung, die ich empfehlen kann.

      Die Menschheit steht also immer vor der Verantwortung, Einsteins These zu widerlegen. Heute mehr den je!
      Man muss der Menschheit aber zu gute halten, dass Einstein nicht besonders reisefreudig war. So ist dieses Zitat mehr aus der Sicht eines US-Amerikaners zu sehen, in dem Land er sehr viel Zeit verbracht hat und die Menschen studieren konnte. Bisher finde ich daher keine Anzeichen, dass er Unrecht hat – aber da könnte ich mich auch irren. Warten wir einfach mal die Ostertage ab…

      • Ich wollte Einstein nicht wiederlegen.

        Es geht lediglich um eine Diskussion im Sinne der Integration dieser in einer anderen Vorstellung der Systemtheorie.

        Bezüglich meiner Auffassung vertrete ich eher die Hypothese und versuche auch Nachweise zu erbringen, daß:
        „Der Weltraum unendlich ist. Die Dummheit jedoch systemisch begrenzt. Abhängig sind die beiden Faktoren lediglich vom bestehen eines Bewußtsein, daß der Evolution dient.“

  2. Zusatz: Wenn ein Bewußtsein den Wert PI annimmt.

    Dann gilt:
    1 > als viele (Masse)
    1 unendlich groß (Raum)
    1 unendlich stark, d.h. benötigt keine Kontrolle (Anziehungskraft)

    • Wenn Du als Ergebnis dann 4 erhältst, hast Du die Quadratur des Kreises vollzogen 😉

      • Die Frage aller Fragen:
        Was ist PI?
        Das es existiert, wissen wir.

        Bisher existierte es sozusagen ‚unbewußt‘. Daher kann man auch sicher gehen, daß man mit der Dummheit der Menschen unendlich Geschäfte machen kann. Eine unbewußte Exsistenz stößt ja nur totkranke Teile ab. Also bleibt man selbst gesund indem man andere krank macht und liegt damit selbst im sicheren Bereich.

        Kommt PI zu Bewußtsein, d.h. kann es sich wahrnehmen und sich selbst erkennen, ändert sich die Lage. D.h. andere Gesetze kommen zum tragen. Dies impliziert eine selbständige intelligente Handlung.

        • Dann meinen wir wohl zwei verschiedene Pi’s. Meines ist die Kreiszahl und entspricht näherungsweise 3,14159…

          Was hast es mit Deinem PI auf sich? Life of Pi?

          • Pi ist der Baum des Lebens. Bewusstes pi ist der Erzeuger, der weiß, wenn er den Kampf um das beste Konzept der Evolution gewonnen hat.

          • Klingt Interessant. Hast Du mir eine Quelle zur Vertiefung?

  3. Quelle: Einfache Logik

    Das Universum entscheidet jeden Augenblick und richtet sich immer nach der Evolution, d.h. die besten Lebensbedingungen für die höchst entwickelte Lebensform bereit zu stellen.

  4. Darf man hier an Säulenheiligen rütteln?

    Wenn man philosophiert, sollte man sich um eine Definition der Begriffe und maximale Faktennähe bemühen.
    Benutzt man Einstein als Gewährsperson, hat man die Unwahrheit bereits in seine Erwägungen eingebaut und hat ein brüchiges Fundament. Was ich meine, hier: de.metapedia.org/wiki/Einstein …

    Unsere Zeit krankt an einer maximaler Unwahrheit bei gleichtzeitiger Massenillusion, wir würden in einer Informationsgesellschfat leben, die allein schon Wahrheit gerantierte. Doch ein geschärftes Bewußtsein bedarf wahrer Fakten. Die Unschärfe des Bewußtseins ist von interessierter Seite gewollt, was man daran erkennen kann, daß Faktenerkenntnis durch einen permanenten Tsunami an „Informationen“ behindert wird – bis hin zu drakonische Strafen für die Verbreitung unerwünschter Fakten. (Vorsicht, Verschwörungstheorie!) Daher ist FAST JEDE heutige Gewißheit falsch – und dies macht viele Menschen geistig krank und suchtabhängig.

    Die Bewußten unterscheiden sich von den Unbewußten, weniger durch Intelligenz, sondern durch die Fähigkeit, autonom und mutig gegen die Masse der Denkfeiglinge zu denken. Und dies ist die Königsdisziplin in Denken und Bewußtsein: die Denkautonomie verbunden mit der Fähigkeit zum Memorieren und (sy)logischen Denken.

    Hier ein kleine Anekdote aus meinem Leben:
    Mein Vater besaß einen Sucher-Fotoapparat aus den 40ern mit dem er zuerst ganz gute Bilder gemacht hatte, bis er ihn mal in eine (teure) Fachwerkstatt zum Überholen gab. Danach waren die Bilder immer unscharf und er kaufte sich irgendwann einen neuen modernen Apparat und gab den alten mir. Da ich die optischen Grundlagen der Fotografie gerade gelernt und zudem ein Fachbuch verschlungen hatte, war ich sicher, daß mir gute Bilder gelingen würden. Was war ich dann aber enttäuscht, daß mein ganzes Wissen mir nichts genutzt hatte, denn die Bilder waren genauso mies, wie beim Vater. Bis ich eines Tages auf den Gedanken kam, anstelle des Films eine Mattscheibe zu setzen und das Bild zu beurteilen. Ich erkannte das UNDENKBARE: die Fachwerktstatt hatte das Objektiv falsch eingestellt. (Danach habe ich noch lange Jahre erfolgreich mit dem Appart gearbeitet.)
    Was war die Ursache, daß wir so viele unscharfe Bilder von unserer Welt hatten?
    Wir glaubten kindlich an die Autorität der Werkstatt („der Kunde kann nicht fotografieren“) und weder mein Vater noch ich konnten uns vorstellen, daß die Fachwerkstatt einen SOLCHEN Fehler gemacht haben könnte! Erst als ein kleiner Junge wagte, das Undenkbare zu denken, verschwand die Unschärfe …

    • Danke für die schöne Anekdote.
      Die Verschlimmbesserung aus so mancher berufener Hand, kennt wohl ein jeder. Leider kommt all zu oft jenes Stück dann in die „Wertstofftonne“ statt unter die kritischen Augen. Auch eine Art, die Wirtschaft in Schwung zu halten…

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