Verlässlichkeit von Informationen
Wir leben längst im Informationszeitalter. Informationen zu erhalten, um darauf sein Handeln zu richten, ist für Börsianer längst Pflicht. Aber nicht nur dort, es gibt kaum ein Berufszweig in Deutschland, der sich ohne den stetigen Informationsfluss entwickeln kann.
Bei der politischen Meinungsbildung sind Informationen längst das zentrale Element der Einflussnahme. Die dargestellte Sichtweise entscheidet letztendlich mit, wo wir alle vier Jahre bei der Wahl unserer politischen Vertreter unser Kreuz machen – oder es gar lassen. Wie wenig ausgewogen unsere Leitmedien in den letzten Jahren zu politischen Themen agierten, ist schon öfters Thema gewesen und soll an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden. Die stetig schwindenden Abozahlen zeigen deutlich auf, dass die Informations-Konsumenten kritischer geworden sind.
Eine andere Seite sind die freien Informationsplattformen. Selbstredend sind Blogs, wie auch dieser, von der Sichtweise des Autors geleitet und daher stets subjektiv. Die Kommentarfunktion – solang diese nicht „gefiltert“ wird – eröffnet die Möglichkeit, eine andere Sichtweise einzubringen. Dies war – und ist – stets meine Absicht.
Eine völlig andere Welt stellt sich bei der Wikipedia dar, die als offene Enzyklopädie sich auf die Fahnen schreibt, objektiv zu sein. Das dem nicht so ist, zeigt ein sehr gut recherchierter Film mit dem Titel „Die dunkle Seite der Wikipedia“ auf. Am Wikipedia-Eintrag von „Daniele Ganser“ zeigt der knapp zwei stündige Film auf, wie bei einzelnen Beiträgen gezielt politische Einflussnahme ausgeübt wird.
Wie schwer es ist, in einer beschleunigten Zeit wie die, in der wir leben, auf gute Quellen zu achten, machen sich einige zu Nutze. Aufgrund ihrer Möglichkeiten im Hierarchiesystem der Wikipedia werfen sie dabei alle Moral über Bord.
Wer sich die zwei Stunden für den Film nicht nehmen will, dem sei der Tipp am Ende des Films nahegelegt. Um einen Eindruck über die Reputation eines Wikipedia-Eintrags zu erhalten, kann man mittels der Seite http://wikibu.ch ein automatisiertes Ranking abrufen. Gute Seiten erhalten 10 von 10 Wikibu-Punkte. Seiten wie die von Daniele Ganser kommen dabei nur auf 5 von 10 Wikibu-Punkten – hier sollte man den Inhalten nur sehr begrenzt glauben schenken.
So, nun aber viele vertiefende Kenntnisse zur dunklen Seite der Wikipedia:
Siehe auch telepolis. Aberev. schon bekannt.
https://www.google.com/url?q=http://www.heise.de/tp/artikel/46/46435/1.html&sa=U&ved=0CBoQqQIwAWoVChMIp-fryaf3yAIVxV4sCh30EATH&sig2=Wy19edpAXZtj_pxcFAjt8g&usg=AFQjCNHECOfD-TbQ6I9tWRBCH_L5lcf_bA
Danke, den Beitrag kannte ich noch nicht.
Er fasst anschaulich zusammen, wie es um die Meinungshoheit der Wikipedia bestellt ist. Für mich ein Paradebeispiel, wie eine gute Idee durch ein paar wenige, welche die Macht haben, verzerrt wird. Es zeigt einmal mehr, dass unsere hierarchische Organisationsform sehr anfällig für Psychopathen ist. So wird die Wahrnehmung ein paar weniger zur Geschichtsschreibung für Alle – aber das kennen wir ja bereits aus den Schulbüchern 😉
Wir werden nicht nur einiges neu Denken müssen, um aus den aktuellen Krisen heraus zu kommen, sondern auch unsere Organisationsform wandeln müssen. Das war mit unter einer der Impulse für diese Geschichte…
Der Schlusssatz des TP-Beitrags passt dabei sehr gut zum aktuellen politischen Bild:
Vor allem zeigen sich zur Zeit die im System der „Volksparteien“ eingebauten Probleme – ganz besonders im Hinblick auf echte Repräsentation. Wie schon beim Jugoslawienkrieg gibt es kaum echte parlamentarische Opposition Das hat mich damals schon etwas schockiert.
Die Regierugs- (Kanzler-)-Partei macht sich/spielt stattdessen Opposition selbst. Die echten politischen Fronten verlaufen dagegen quer fast durch alle Parteien.
Genauso oder noch schlimmer ists beim Sterbehilfe- Gesetzesvorhaben.
Die Propagandamaschine dafür läuft auf vollen Touren, obwohl oder gerade weil vermutlich eine Mehrheit der Bürger dagegen ist.
Opppposition
Dafür gibts doch die Funktion zum direkten Ändern innerhalb 5 Minuten 😉
Habs korrigiert.
Die schwäbische Polizei erklärt heute mit entwaffnender Logik in der Abendschau, warum sie im Fall „Bögerl“ massenweise Handydaten abgreift:
Sie sagt, sie dürfe das, weil sie es tue. Denn wenn sie es nicht dürfte, dann täte sie es nicht. Basta.
Sie hat mei vollstes Vertrauen bezüglich ihres Ehrenwortes. Niiiiiiiimand hat die Absicht ihr irgendwie zu misstrauen.
Gut so. Sparen wir uns den ganzen Quatsch mit der Gewaltenteilung.
(Es war wirklich nur zufällig am Elftenelften. Man kann es nachprüfen)
Ja es passieren derzeit sonderbare Dinge, die (noch) in kein Gesetzestext passen. Unsere Regierung bemüht sich aber, dass auch diese Lücken geschlossen werden und zukünftig die Beamten den entsprechenden § benennen können.
Derzeit müssen sie es wohl bei der verklärten Logik belassen und der Basta-Politik folgen.