Socke wie Hose nur ohne Rose
Es waren einmal eine Socke und eine Hose. Beide waren im Dienste ihres Herrn. Die Socke hatte ein hartes Leben. Stets bereit, seinen Herrn den Weg zu bereiten und nicht weniger betreten. Egal ob der Weg schlammig war, steinig oder gar glatt. Der Socke war jedes Mühsal eine Freude, schützte sie doch des Herrn Fuß vor allen Widrigkeiten, denen er täglich ausgesetzt war.
Ganz anders die Hose. Sie wollte von alledem nichts wissen. Machte es sich in einer guten Position allzeit gemütlich und arbeitete sich sogar bis zu den „Kronjuwelen“ vor. An dieser Stelle der Macht war sie sogar von einer noch größeren Hose vor der bösen Außenwelt geschützt. Es war ihr egal, ob es regnete oder schneite, stets hatte sie es trocken und warm an der Seite ihres Herrn. Ein besonderer Vorteil der Hose war es, als erste von den Gefühlen ihres Herrn Kenntnis zu bekommen. Meist noch bevor es ihr Herr selbst bemerkte, schwoll die Hose an. Dieses Wissen wusste die Hose zu ihrem Vorteil zu nutzen. Ab und an war ihr Übermut sogar so groß, dass sie sich einen Spaß daraus machte und ihren Herrn hier und dort zwackte.
Draußen vor dem Fenster blühte eine Rose. Ihre Blütenpracht machte das Fenster vollkommen. Es war aber nur eine kurze Pracht, denn die Rose verblühte schnell. Wo einst Blüten in den schönsten Rottönen standen, waren bald nur noch blassgrüne Stängel. Ein Blatt nach dem anderen viel zu Boden, bis der Glanz der Rose gänzlich verschwunden war.
Die Tage vergingen und Socke wie Hose wurden schmutziger. An beiden ging das Leben ihres Herrn nicht spurlos vorüber. Das aber machte ihnen nichts aus, waren sie doch immer noch ein wesentlicher Teil ihres Herrn. Er sorgte sich um sie und wusch den ganzen Dreck, der sich an Socke und Hose über die Zeit angesammelt hatte, weg, sodass sie in neuem Glanz erstrahlen konnten. Beide freuten sich ihrer Stellung, ging es ihnen doch deutlich besser als der Rose, der ihr Herr keine Beachtung mehr schenkte.
Für die Socke wurden die Tage rauer. Auch ihr Fell wurde dünner und hier und da kam das nackte Fleisch des Herrn schon mal zum Vorschein. So sehr sich die Socke mühte, sie konnte ihr Gewebe, ihr eigentliches Sein, dass sie einst zur Socke machte, nicht länger beisammenhalten. Als die ersten Zehen ihres Herrn zum Vorschein kamen, war es um die Socke geschehen. Sie und ihre Sockenkollegin, die sich bisher nichts hatte zu schulden kommen lassen, wanderten emotionslos in den Müll. Hier half auch kein stummer Protest: ihre zahllosen Tage waren ausgezählt.
Die Hose bekam das sehr wohl mit, aber es juckte sie nicht weiter. Sie hätte zwar intervenieren können, wusste sie doch über die Möglichkeiten, Dinge wieder heil zu machen. Sie war sich selbst jedoch die Nächste und so sorgte sie lieber dafür, ihre Stellung auszubauen. Sollten die Anderen doch selbst schauen, wo sie blieben!
So nah die Hose auch an der Macht residierte, sie hatte ihre Rechnung ohne die Mode gemacht. Mit dem Frühling kam die frische Mode in die Regale, deren Farbe gar nicht ihre war. Obwohl gut in Schuss, wanderte auch die Hose in den Müll und brannte bald lichterloh mit Unrat an ihrer Seite. Einst so tief zu sinken, war bar jeder Vorstellung.
Und die Rose? Die ist wieder voller Knospen –
bereit neue Rosenblüten werden zu lasen –
im ewigen Kreislauf des Lebens!
Der Rose Wesen ist das SEIN,
da trügt auch nicht der äuß’re Schein.
Sehr schön….
😀
Socke wie Hose
Es sind die fallenden Blüten-Blätter der Rose
die zum/als *Neu-Wer-Dung* an-spornen
genau so wie ihre Dornen
die seit geraumen Jahren
den Blüten-Stand der Triebe wahren
…
Aber der Duft dieser Kostbarkeiten
kann sich nur im Wahr-Nehmen-Wollen aus-breiten.
…
*JaH!*
😉
Ein kleines *Herz-Auf-Blüh-Danke*!
*JaH!*
😉
Blüten-Blätter und Dornen – beides Gefährten der Rose, die ihr da-SEIN kennen und es sich zur Aufgabe gemacht haben, es zu bewahren.
Auch der Mensch braucht Gefährten, um sein SEIN zu er-kennen und zu er-leben!