Der Schauende
Ich sehe den Bäumen die Stürme an,
die aus laugewordenen Tagen
an meine ängstlichen Fenster schlagen,
und höre die Fernen Dinge sagen,
die ich nicht ohne Freund ertragen,
nicht ohne Schwester lieben kann.
Da geht der Sturm, ein Umgestalter,
geht durch den Wald und durch die Zeit,
und alles ist wie ohne Alter:
die Landschaft, wie ein Vers im Psalter,
ist Ernst und Wucht und Ewigkeit.
Wie ist das klein, womit wir ringen,
was mit uns ringt, wie ist das groß;
ließen wir, ähnlicher den Dingen,
uns so vom großen Sturm bezwingen, –
wir würden weit und namenlos.
Was wir besiegen, ist das Kleine,
und der Erfolg selbst macht uns klein.
Das Ewige und Ungemeine
will nicht von uns gebogen sein.
Das ist der Engel, der den Ringern
des Alten Testaments erschien:
wenn seiner Widersacher Sehnen
im Kampfe sich metallen dehnen,
fühlt er sie unter seinen Fingern
wie Saiten tiefer Melodien.
Wen dieser Engel überwand,
welcher so oft auf Kampf verzichtet,
der geht gerecht und aufgerichtet
und groß aus jener harten Hand,
die sich, wie formend, an ihn schmiegte.
Die Siege laden ihn nicht ein.
Sein Wachstum ist: der Tiefbesiegte
von immer Größerem zu sein.
(Rainer Maria Rilke)
Vertiefende Gedanken zum Gedicht „Der Schauende“ finden sich hier.
*Herz-Danke!*
Warum schweigen die Weisen,
die noch(?) unter uns reisen?
Ist *Stille* ihr Wille ?
Um den Klang derer wi(e)der zu hören,
die unsere Sinne NICHT nur be-(s)tören ?
Wie *laut* ist der Klang einer Blume,
die sich traut, dem Schöpfer zum Ruhme
aus einem Korn auf-zu-er-stehn,
um *IHM* wieder in die Augen zu sehn ?
😉
*JaH!*
???
😉
Wer stets nur durchs Leben hetzt, der hört nicht die feinen Klänge.
Schön, dass Du diesen Klang vernimmst und ihm ein so klares Bild gibst. Danke!
und:
*Herz-Danke !*
für den Hin-weis: „Vertiefende Gedanken zum Gedicht „Der Schauende““!
Und:
Ur-ge-Sund !
Der Frieden der *Liebe*
be-reit-e sich geh-lassen aus
und trage den *Liebenden*
auf den Flügeln der Engel
sicher nach Haus.
*JaH!*
😉