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Erdogan setzt zum finalen Schlag an

Nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan direkt nach dem Putschversuch von letzter Woche bereits über 2.700 Justizmitarbeiter, an die 8.000 Polizisten und gut 6.000 Soldaten suspendiert hat, ist die Zahl der Suspendierungen in den genannten Bereichen auf nunmehr 50.000 angewachsen. Nun geht der Kahlschlag im Bildungsbereich weiter.

In der Fortsetzung nach dem Entzug von mehr als 15.000 Lehrberechtigungen, werden die Säuberungen nun auch direkt an der Wurzel fortgesetzt: bei den Schülerinnen und Schülern. Der Postillon spricht von 30.000 Suspensionen – Tendenz steigend.

Dass der türkische Präsident ein Mann der Tat ist, hat er zur Genüge demonstriert. Bereits vor dem Putschversuch in der letzten Woche nahm er die Oppositionsparteien auf’s Korn und auch mit der leidigen Presse – zumindest derjenigen, die ihm nicht huldigt – war er nicht zimperlich.

Was bringen all die Aktivitäten, wenn die Anerkennung im Ausland ausbleibt?

Wenn lediglich der sorgenvolle Zeigefinger nach oben zeigt – und das auch noch so kümmerlich, dass man es kaum vernimmt? Erdogan ist klar: wer die gebührende Anerkennung will, muss mit größerem kommen. Er könnte zwar die Salamitaktik noch über alle Berufsgruppen ausdehnen, jedoch wäre der Sättigungseffekt auf Dauer zu groß und die Mainstream-Medien würden sich angewidert abwenden und eine neue Sau suchen, welche durchs mediale Dorf getrieben werden kann.

Erdogan setzt zum finalen Schlag an!

Hier kommt dem tü©kischen Präsidenten ein Paradoxon zur Hilfe: er suspendiert kurzerhand den Präsidenten. Damit hat er einen Prozess in Gang gesetzt, dessen Ausmaß noch nicht einzuschätzen ist. Hochrangige ausländische Akademiker – (die Türkei hat ja keine eigenen mehr) gehen jedoch vom Schlimmsten aus. Ein vor kurzem in Deutschland gestrandeter Raketenwissenschaftler diagnostiziert, dass sich vom Präsidentenpalast ausgehend, nun ein Schwarzes Loch bilden wird, welches sich von Tag zu Tag immer weiter ausbreitet.

Wir wollen an dieser Stelle nicht den Teufel an die Wand malen, das werden die kommenden Tage selbst besorgen. Fakt ist jedoch, dass sich Erdogan mit diesem Schachzug selbst übertroffen hat und sich nun seine Vision von einem neuen osmanischen Reich in einer ungeahnten Art und Weise auf unserem Planeten ausbreiten kann …

Am Anfang eines jeden großen Krieges steht eine Lüge.

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Auf den Punkt zu bringen, wer man ist, fällt weitaus schwerer, als andere in eine Schublade zu stecken ;-) Im Kern bin ich freiheitsliebend, freigeistig und gerne auch mal (benimm-)regelverstoßend. Ansonsten ganz "normal".
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