Leben ohne Tod
Leben ohne Tod? Der Tod, soviel steht fest, ist unausweichlich. Er tritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% ein. Beim Leben hingegen sieht es anders aus. Nicht jeder Samen wird zur Pflanze und nicht jede Eizelle befruchtet. So ist es fast schon ein Wunder, wie Leben entsteht.
Der Mensch beherrscht den Tod bereits sehr umfassend. Sieht sich sogar in der Lage, durch seine (technischen) Möglichkeiten Massen in den Tod zu schicken. Er beherrscht den Tod so gut, dass andere Spezies bereits als ausgerottet gelten. Beim Leben jedoch sieht die Bilanz – verglichen mit der des Todes – ziemlich mager aus. Dabei kommt der Tod ohne Leben gar nicht zur Wirkung. Tod ohne vorheriges Leben ist undenkbar! Der Tod bedingt das Leben geradezu, um existieren zu können. Gibt es kein Leben, so gibt es auch kein Tod.
Leben ohne Tod
Das Leben könnte ohne Tod existieren. Würde dann zum Traum des ewigen Leben werden. Solange wir Leben jedoch an materielles binden, solange wird aus diesem Traum langfristig ein Alptraum … denn irgendwoher muss die Materie kommen, um Leben zu erschaffen. Ist die Materie endlich – wie die auf unserem Planeten Erde – so muss auch das Leben endlich sein. Ist Leben doch Teil der Materie.
So schließt sich auch der Kreis zwischen Leben und Tod. Beide bedingen einander. Der Eine kann nicht ohne den Anderen existieren. Zwar vermag das Leben eine zeitlang ohne den Tod auskommen, der Tod hingegen kann ohne Leben nicht existieren, so braucht es beides im Einklang.
Wie aber sieht es mit dem Einklang aus?
Der Mensch tut sich, wie oben erläutert schwer, einen Einklang zwischen Leben und Tod herzustellen. Zu sehr hat er sich in den letzten Jahrhunderten auf den Tod spezialisiert. Schaut man sich aktuelle Entwicklungen an, so scheint auch absehbar keine große Änderung in Sicht.
Was bleibt?
Ein Ausweg bietet sich an, Leben nicht an Materie zu binden. Geht man vom Feinstofflichen aus, so bietet sich ein weitaus größeres Feld für Leben. Wenn Leben nur aus Energie besteht, könnte Leben nahezu grenzenlos sein, braucht es doch keine materielle Bindung an stoffliche Elemente. Damit dieses feinstoffliche Leben jedoch einen sinnvollen Ausdruck bekommt, scheint das grobstoffliche Leben (Materie) gegeben zu sein. Erst durch das stoffliche Leben ergeben sich die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten. Erst durch das stoffliche Leben scheint Veränderung möglich.
Unter dieser Voraussetzung müssen wir unser gelebtes Leben überdenken. Unser irdisches, körpergebundenes Leben hat dann eine Aufgabe. Die Aufgabe dem feinstofflichen Leben einen Ausdruck, eine Gestalt zu geben. Es zu formen und zu transformieren. Unser Denken scheint dabei nur ein sehr eingeschränktes Werkzeug zu sein, schöpft es seine Wirkkraft doch im Wesentlichen aus der Vergangenheit. Aus bereits gemachten Erfahrungen. Binden wir uns zu sehr an bereits erfahrenem, so bleibt uns die Zukunft verschlossen und wir kreisen in der Vergangenheit.
Erst wenn wir bereit sind, die Schranken des Denkens aufzuheben, kann es uns gelingen, aus dem zu schöpfen, das den Geist des Neuen trägt. Erst dann scheint es auch möglich zu sein, aus dem Kreislauf des ewigen bekriegens herauszukommen und offen für das Leben zu sein. Vielleicht gelingt uns dann ein erfahrbares Leben ohne Tod!
Nicht Sprüche sind es, woran es fehlt, die Bücher sind voll davon.
Woran es fehlt, sind Menschen, die sie anwenden.
(Epiktet)
Darf ich passend zum Thema ein Buch empfehlen? Es trägt den Titel: Ich LIEBE meinen Tumor. Infos unter:
https://ichliebemeinentumor.wordpress.com/
Wie wahr: der Tod ist wahrscheinlicher als das Leben …
Dass der sogenannte Tod dem sogenannten Leben dazu gehört und sie sich gegenseitig vervollständigen, weiß ja jeder. Dass aber sie beide nur projiziert sind und nur in Bezug auf die Form gelten,wissen leider immer nur Wenige.
Es geziemt und lohnt sich völlig, hinter die beidseitige Münze zu schauen. Um das Ewige , jenseits vom Leben und Tod, kennenzulernen.