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KREDIT – ein Dialog

Udo und Bernd sind Zwillingsbrüder. 30 Jahre lang sind sie gemeinsam aufgewachsen, haben zusammen die Schule absolviert, nach dem Abi erst mal einen ordentlichen Beruf gelernt, haben dann zusammen studiert und nebenbei gearbeitet, und sich später als Angestellte in einem Beratungsunternehmen ihre ersten Sporen im Berufsleben verdient.

Udo ist Unternehmer geworden, Bernd Bankier.
Da sie sich durch das gemeinsame Leben angewöhnt hatten, miteinander stets völlig offen und ehrlich zu sein, entspann sich eines schönen Tages zwischen ihnen der folgende Dialog:

U: Hör mal, ich hab da ein Finanzierungsproblem – ich muss bis zum Jahresende meine Fertigung auf die neuen EU-Umwelt-Standards umstellen, dazu brauch ich eine neue Abgasreinigung und diverse Zusatzeinrichtungen – insgesamt kosten die Maßnahmen ca. zwei Millionen Öre – das kann ich nicht aus dem laufenden Geschäft finanzieren – kannst Du mir mit einem Kredit aushelfen, sagen wir, über 7 Jahre?

B: Klar, kein Problem, Kreditzinsen sind meine “beste” Einnahmequelle, und “Sicherheiten” hast Du ja zur Genüge.

U: “Sicherheiten”?

B: Klar, ich kann doch das “Risiko” nicht allein tragen, wenn Du aus irgendwelchen Gründen mal den Kredit nicht mehr “bedienen” kannst. Du “überschreibst” mir für die 2 Millionen Kredit einfach, sagen wir, 51% an Deinem Unternehmen.

U: Das Unternehmen ist aber viel mehr wert als gut 4 Millionen.

B: Das macht nichts – ist ja nur für den Fall der Fälle – so sind halt die Regeln: die Kreditsumme darf maximal 30% des Sicherheitswertes betragen – der Wert Deines Unternehmen kann sich ja auch ändern.

U: Nach oben wie nach unten…

B: … das passen wir dann schon an, egal wie herum – “versprochen”.
Äh, “Zinsen” muss ich natürlich auch nehmen – sagen wir, 5% im ersten Jahr, für Deine Laufzeit von 7 Jahren.
Kriegst Du das “refinanziert”?

U: Ich weiß nicht…

B: Na, kein Problem – die Laufzeit kann ich Dir ja dann verlängern.
Du legst einfach die zusätzlichen Kosten für den Kredit, also Deine “Kreditzinsen”, auf Deine Preise um. Erzählst Deinen Kunden was von “neuen Erzeugnissen” und “Zukunfts-Technologien”…

U: Und wenn sie dann woanders kaufen?

B: Wo denn – Deine Wettbewerber müssen doch ebenfalls modernisieren und damit Kredite aufnehmen.

U: Aber die Chinesen haben ganz andere Umwelt-Standards, die brauchen nichts investieren.

B: Mann, im Chinahandel sind doch soviele Unwägbarkeiten – allein durch die großen Entfernungen, die weiten Transportwege, Piraten – da kannst Du locker Deine Kunden überzeugen, dass Du zuverlässiger liefern wirst als die Chinesen, oder? Das werden die Kunden doch sicher “honorieren”…

U: Wärst Du als Kunde bereit, das zu honorieren, also mehr zu bezahlen?

B: Hey, nicht so zaghaft, Bruder – so kenn‘ ich Dich ja gar nicht. (grinst)
Komm, jetzt erklär‘ ich Dir erst mal, wie ich Deinen Kredit mache. Das Geld dafür ist nämlich gar nicht vorhanden – die so lange frei verfügbaren Einlagen meiner Kunden sind momentan viel niedriger.
Also generiere ich die Kreditsumme “aus der Luft”.

U: Wie bitte?

B: Eine “Bilanz” kennst Du ja, oder? Klar.
Also sieh her: hier auf der “Passiv-Seite” verbuche ich Deine Kreditsumme als Ausgabe, und hier auf der “Aktivseite” verbuche ich eine gleich hohe Forderung an Dich.
Siehst Du: meine Bank-Bilanz ist etwas “verlängert”, aber wieder ausgeglichen, und Du hast Deinen Kredit, ohne dass ich mich groß anstrengen musste. Toll, was?
Kannst also gleich loslegen…

U: Musst Du nicht einen Teil der Kreditsumme als “Reserve” bei der “Zentralbank” hinterlegen?

B: Klar doch, aber das sind nur schlappe 2% der Kreditsumme – das bezahlst Du mir in nicht mal fünf Monaten durch Deine Zinszahlungen – vergessen? 5% pro Jahr…

U: Deine Zinsen bekommst Du von mir also fast für umsonst, nur für ein paar Eingaben in Deinen Bankcomputer?
Und ich muss dafür aber reales Geld erwirtschaften, d.h. Geld, hinter dem eine reale Leistung (Ware oder Dienstleistung) steht?

B: Prima – Du blickst langsam durch – ich mache Geld aus der Luft, und Du machst daraus werthaltiges Geld. Wir beide arbeiten Hand in Hand – wie bisher.
Bezahlen tut das eh der “Endverbraucher”…

U: Moment mal – hab ich das richtig verstanden, dass Geld über Kredite als Luftgeld entsteht und dann erst über die Kredittilgung mit einem Wert hinterlegt wird?

B: Du hast es erfasst. Und das betrifft so gut wie alles Geld, das heutzutage existiert.

U: Hm, und woher kommt dann das Geld für die Zinszahlungen? Dieses Geld ist doch mit dem Kredit gar nicht aus der Luft “entstanden” – das war doch nur die reine Kreditsumme.

B: Das ist eines der bestgehüteten Geheimnisse des Kapitalismus – die Ursache der sog. “Konkurrenz”, oder heute auch verniedlichend “Wettbewerb” genannt – die Zinsen müssen sich die Kreditnehmer ständig gegenseitig abjagen, denn wenn Geld fast nur als “Schuld” entsteht, müssen immer neue Kreditnehmer gefunden werden, damit das Geld für die Zinsen der “alten Kredit-Verträge” überhaupt “geschaffen werden kann” – eine Spirale ohne Ende, die sich dazu noch ständig exponentiell erweitert.

U: Beeindruckend. Und bedrückend. –
Aber wenn ich das richtig verstehe, hast Du bei der “Kreditvergabe” keinerlei Risiko, da Du ja nur mit 2% für ein paar Monate “dabei” bist – der Rest war ja eh Luft.
Wozu brauchst Du dann noch die “Sicherheiten” – abgesehen davon, dass deren Berechtigung nicht nur moralisch sehr fragwürdig ist?

B: Naja, das ist so eine Regelung in der Bankbranche, so eine Art Abgabe, wie bei Dir eben der “Umwelt-Standard” – ohne überschießende Sicherheiten darf kein Kredit ausgereicht werden.
So ist zumindest die offizielle “Story.”
Denn wenn Du mal Deine Zinsen nicht mehr bezahlen kannst, dann muss ich ja irgendwas haben, was als “Wertausgleich” dienen kann.

U: “Wertausgleich”? Wofür? Für Dein “Luftgeld”?

B: Mein Lieber, bitte korrekt bleiben – “Luftgeld” ist anfangs nur die Kreditsumme – die Zinsen sind von Anfang an “echtes”, also werthaltiges, Geld – auf DIE kommt es viel mehr an – wovon soll ich denn leben?
Aber, und das ist ein weiteres Geheimnis der Bankenbranche:
vor allem sind es die Sicherheiten, auf die ich scharf bin, denn wie Du gesehen hast: “Geld” generieren kann ich jederzeit, soviel ich will – ich muss nur Leute finden, bei denen ein “ungestillter Wunsch”, ein – von mir aus auch total fremdinduziertes – “Bedürfnis” geweckt wurde, und die deshalb einen Kredit “wollen”.
Das ist wie im Casino: die Bank gewinnt immer…

U: Was passiert eigentlich mit dem Kredit, wenn ich tatsächlich die gesamte Kreditsumme zurückzahle?

B: Kein Problem – dann streiche ich auf der Aktivseite die Forderung und auf der Passivseite den Kredit, und meine Bilanz stimmt wieder.

U: Ist dann nicht das Geld, was mal mein aus der Luft geschöpfter Kredit war, wieder “verschwunden”?

B: Klar doch, aber das macht nichts – Du hast es mir doch inzwischen als werthaltiges Geld mit Zinsen zurückgezahlt – rechne Dir mal aus, wieviel Du mir mit den 5%, bei vollständiger Tilgung, in den 7 Jahren real bezahlen wirst: das ist über 40% mehr als die ursprüngliche Kreditsumme – alles gutes wertgedecktes Geld, mit dem ich inzwischen wieder “arbeiten” konnte.

U: Und was ist wenn ich es nicht schaffe, den Kredit in den 7 Jahren “zurückzuzahlen”?

B: Du kannst von mir aus Deinen Kredit auch 10 oder 20 Jahre lang nicht zurückzahlen – solange Du immer brav und regelmäßig die Zinsen abdrückst, werden wir nie miteinander Probleme bekommen.
So läuft das übrigens mit der sog. Staatsverschuldung – jeder Banker weiß, dass KEIN EINZIGER “Staat” JEMALS seine “Schulden” wird “zurückzahlen” können – es geht um die Zinsen, aber noch viel mehr um die Sicherheiten: Ackerland, Bodenschätze/ Schürfrechte, Wald und Wiesen, Wasser, Luft…

U: Mir schwirrt der Kopf. – Sind die Zinsen wenigstens fest über die Laufzeit?

B: Nur für das erste Jahr kann ich Dir die 5% garantieren – “die Märkte”, also die Leute, welche die großen Geldströme weltweit überwachen und steuern, können jederzeit das Zinsniveau so beeinflussen, wie sie es gerade brauchen. Denn sie haben auch die sog. “Zentralbanken” in der Hand – als Eigentümer bzw. über die BIZ in Basel.
Da bin auch ich ein wenig abhängig.

U: Und wenn ich mal die Zinsen nicht zahlen kann? Dann gehört Dir recht schnell die Mehrheit an meinem Unternehmen?

B: Bleibt doch in der Familie – ich stell Dich dann als CEO an, und Du kannst schön weitermachen wie bisher.

U: Und wenn bis dahin auch Deine Bank “übernommen” wurde?

B: Dann sind wir halt wieder gleich… dumm dran. Aber Du kennst die Regeln: no risk – no fun.

U: Könnte es sein, dass der Spaß hier ziemlich einseitig verteilt ist?

B: Sicher doch… was meinst Du weshalb ich Banker geworden bin…

P.S. ich hoffe, das Gespräch hat zumindest euch ein wenig Spaß gemacht.
Natürlich ist ein solcher Dialog “im richtigen Leben” völlig undenkbar – so weit würden Offenheit und Wahrheitsliebe nicht mal “unter Brüdern” gehen.
Apropos:
bitte im Text die Begriffe in “Gänsefüßchen” beachten – Wortsinn und Inhalt diverGIERen da ab und zu… 😉

P.P.S. Und wer meint, dass sei alles nur eine nette Geschichte, der lese bitte hier nach –
ganz wissenschaftlich und praktisch bewiesen:
https://www.kreditopferhilfe.net/docs/Koennen_einzelne_Banken_Geld_aus_dem_Nichts_schaffen_(mit_allen_Beilagen).pdf

Dazu noch ein wenig “üblicher” Lesestoff:

http://geldhahn-zu.de/wissen-ist-macht/download-pdf/kein-recht-auf-geldschoepfung

http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft

https://dudeweblog.wordpress.com/2013/11/24/uber-das-konsumgebaren-das-unterhaltungstreiben-und-die-plappermentalitat-der-schuldgeldknechtschaftssklaven-dreckskapitalismus-teil-ii/

Noch Fragen?

Quelle

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1 Kommentar zu KREDIT – ein Dialog

  1. Argonautiker // 27. Oktober 2017 um 13:06 //

    Das haben Sie sehr schön und einfach zu verstehend geschrieben.

    Schuldgeld ist letztendlich nichts anderes als ein Virus. Selbst unfähig etwas zu erschaffen, dockt es sich mittels Heilversprechungen an die Erschaffenden an, und lässt sich fortan von diesen unterhalten und sogar auch vervielfältigen, denn anders als eine Bakterie kann ein Virus sich noch nicht einmal selbst reproduzieren.

    Ein Virus nährt sich quasi aus falschen Informationen. Es ist der Versuchungs letzter Akt. Es gibt vor, wichtig für den Organismus zu sein, zu ihm zu gehören, und es gut mit ihm zu meinen, obwohl seine Information weder wichtig für den sich selbst erschaffenden Organismus ist, noch zu ihm gehört, und es schon gar nicht gut mit ihm meint.

    Doch mittels der Verklärung durch ein Leistungslos in Aussicht gestellten Heilversprechens, gelingt die Täuschung und Versuchung des Organismus, sodaß, wenn er ihm vertraut, und des Virus Informationen umsetzt, der erschaffende Organismus fortan in den Dienst des Virus tritt und dessen System vermehrt.

    Leben entsteht jedoch nur im aus sich selbst tun, und nie im tun lassen Anderer, weil Leben eben dem Prinzip folgt und Materie/Staub in Leben verwandelt, und nicht das Leben benutzt wird um Materie an zu häufen. Der Fluch des Mammon.

    Ein Virus ist ein kleiner Mann im Ohr, der den Erschaffenden ein flüstert, wenn du in meinen Dienst trittst, dann mache ich Dich reich. Ein Schneeballsystem, daß hingegen nur den Initiator wirklich reich macht, weil er so Zugang zu jeglicher seiner Leistung erhält. Der Angesprochene merkt gar nicht, wie er in den Dienst des Virus tritt, weil der Virus sich einer Projektion bedient, und ihm erzählt, wenn du die und die für dich arbeiten lässt, dann brauchst du nie mehr etwas zu tun, weil dann andere für dich arbeiten. Freudig dem Irrtum unterlegen, rekrutiert der Erschaffende andere Rekruten, ohne gemerkt zu haben, daß er gerade selbst zu einem Vampir und damit zum Rekruten eines Vampirs geworden ist.

    Die Viren Erzeuger mögen meinen, sie hätten in der Versklavung durch das Schuldgeld das Perpeteum Mobile erfunden, allerdings haben sie nie gelebt. Nie Eigenständigkeit, noch Selbstständigkeit erreicht. Sie haben sich von der Schwäche der Anderen genährt und sind dabei unermesslich reich aber auch unermesslich Schwach geworden. Ein Virus stellt eben nur die Vorstufe des Lebens dar, aber nicht das Leben selbst, das selbst erschaffend ist.

    Ein Virus kann sich deshalb eben auch nicht selbst reproduzieren. Er ist und bleibt ein Erschaffungsunfähiger, ein Abhängiger, auch wenn er derzeit noch so viel Macht über die Erschaffenden hat, er ist von ihnen abhängig. Er ist Luzifers Weg gegangen, und hat Andere ebenso dazu verführt, und Luzifers Schicksal ist der Fall. Das ist nur eine Frage der Zeit, gegen die die Infizierten auch gerade schwerlich zu kämpfen haben, weil Zeit, als Lebensschaffender Faktor, ihr Gegner, aber der Freund des Lebens ist.

    Interessant dabei ist, daß Geldscheine wirklich eine führende Rolle bei den viralen Übertragungswegen einnehmen. Es gibt kaum andere Orte auf denen sich so viele Viren tummeln wie auf Geldscheinen.

    Und was ist noch von Viren stark belastet? Richtig das Internet. Das sollte zu denken geben.

    Das schlimmste für einen Virus ist, wenn er als solches erkannt wird. Dann kann man ihn sich besser vom Leib halten. Ich finde Sie haben ihn gut kenntlich gemacht Roland.

    Schöne Grüße

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