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Zweifelhafte Moral

Momentan kann man an Annalena Baerbock sehr schön aufzeigen, wie sich eine zweifelhafte Moral ins Gegenteil verkehren kann. Als Bundeskanzleranwärterin ist sie geradezu prädestiniert um uns das vor Augen zu führen, was uns schon seit Jahrtausenden verfolgt: eine Moralvorstellung, die selbst nicht gelebt wird.

Dabei will ich gar nicht in das politische Programm irgendeiner Partei einsteigen. Zu dünn ist die Hoffnung, dass jenes Programm nach einer gewonnen Wahl dann auch Realität wird. Bleiben wir also bei der Darstellung der A. Baebock und schauen uns zwei dieser Stationen an.

Zum Einen war da ihr Lebenslauf. Der viel mehr nach außen darstellte als innen ‚drin‘ ist. Persönliche Mitgliedschaften, die gar keine Personen, sondern nur Staaten als Mitglieder haben oder akademische Abschlüsse, die es gar nicht gab.

Dann ihr Buch, dass aus dem scheinbaren Nichts erschien, aber gemäß der Darstellung aus ihrer eigenen Feder stammte, ihre Gedanken zu den Menschen trägt. Wenige Wochen später ist nur noch Schall und Rauch davon übrig. Es sind ein paar Interviews, die die Basis für das Buch bildeten, der Rest – freilich der Eile geschuldet – öffentlichen Quellen entsprungen. Für die ordentliche Zitation blieb dann keine Zeit mehr.

Wo bleibt da die Moral?

Das Fatale daran ist jedoch, das uns Frau Baerbock in eine neue Zukunft führen will und dies über Verbote realisiert wird. Sie sich selbst jedoch von diesen Verboten ausnimmt. So wird Wasser gepredigt und selber der kostbare Wein getrunken. Wer dann noch erklärt, dass die „Kaiserin“ nackt sei, wird sofort als „Neurechter“ hingestellt. Der gebotene Austausch findet sofort unter Juristen statt und nicht unter Austausch sachlicher Argumente (wohl daher, das jene Juristen schon längst kein Argumente mehr vorbringen, sondern nur Meinungen und Moralvorstellungen).

Von Politikern kennen wir das bereits. Es wird gepredigt den Gürtel enger zu schnallen und in der nächsten Sitzung werden die eigenen Diäten erhöht – von etwas muss man ja schließlich leben und 10.000 EUR pro Monat ist da eher das Existenzminimum.

Es sind die unterschiedlichen Maßstäbe, welche die Menschen in Zorn und Ärger bringt!

Kaum noch einer hält die Politik für einen ehrenwerten Club. Aber genau jene entscheiden über Gesetze und Verordnungen, die uns alle (be-)treffen. An der Corona-Politik kann man sehr gut festmachen, welche Art von Politikern wir haben. Fühlen diese sich dem Gemeinwohl verpflichtet oder mehr der Industrie-Lobby?

Das alles ist wie gesagt, nichts Neues. Auch im Mittelalter war man von seinem Gutsherren abhängig. Bekam ggf. gerade soviel zu Essen, wie es zum Überleben benötigte. Zeit für Bildung blieb nicht. Heute haben wir ein Bildungssystem und ein Kommunikationssystem, das uns erkennen lässt, von welch zweifelhafter Moral unsere Politiker sind – und dennoch sind die Handlungsoptionen überschaubar.

Ja, wir können alle vier Jahr unsere Stimme erheben und für diesen einen Tag das Gefühl haben, die richtige Entscheidung für die Zukunft unseres Landes zu treffen. Und ja, wir können es auch bleiben lassen.

Solange wir uns immer nur mit einem „weiter so!“ begnügen oder Menschen folgen, die Moralvorstellungen haben, von denen sie sich gerne ausnehmen, solange drehen wir stets eine weitere Runde auf dem Karussell des (Schein-)Lebens. Wir könnten uns auch aufmachen und einen neuen Gedanken einer Welt denken – gleichwohl auf die Gefahr, dass jene Kräfte, die gerne alles beim Alten belassen wollen, eben diese unterwandern.

Hoffnungslosigkeit als einzige Existenzgrundlage?

Was mir am Sonntagsspaziergang durch die nahegelegene Grünanlage aufgefallen ist, ist jene Hoffnungslosigkeit der Jugend. Am Samstag noch feierten sie ausgiebig und ausgelassen, wovon nur die leeren Flaschen und Becher zeugen. Selbst den Versuch der Müllbeseitigung per Feuer kann man noch erkennen. Dabei zeugen die hinterlassenen Papiertüten, mit der Aufschrift „Der Umwelt zuliebe“, von der besonders makaberen Seite des Treibens.

Am nächsten Freitag wird man wohl nicht wenige von ihnen bei Fridays-for-Future sehen und bei ihren Antifa-Einsätzen dürfte der Wut und dem Ärger freien Lauf gelassen werden. Sieht so die Zukunft der Jugend aus? Eine Zukunft ohne Hoffnung?

An passenden Feindbildern wird es auch zukünftig nicht fehlen, wird doch nahezu alles, was nicht der Ideologie der Moralapostel entspricht, rechts verortet. Wenn man bereits am linken Rand des Abgrunds steht und ein weiter links nur noch den freien Fall bedeutet, was sagt das dann über unsere Gesellschaft aus?

Welche Kräfte können hier noch zur Erneuerung wirken, wenn alles rechts von einem schon „Nazi“ ist?

Die Aufgabe der Politik ist es auch, diese Teilung wieder zu einem ganzen zusammenzuführen. Auszugleichen, auszuloten. Solange Politik nur Moralpolitik für die jeweils Anderen ist und man sich – und in gewissen Grenzen seine Anhänger – davon ausnimmt, solange wird die Spaltung so groß, dass dann nicht nur links von der Meinung der Abgrund ist, sondern auch rechts davon. Unvermittelt steht man auf einem dünnen Streichholz, das nur noch entfacht werden muss und wir sind wieder dort, wo kein (vernünftiger) Mensch hin wollte: mitten im Bürgerkrieg!

 

Über Ro!and (409 Artikel)
Auf den Punkt zu bringen, wer man ist, fällt weitaus schwerer, als andere in eine Schublade zu stecken ;-) Im Kern bin ich freiheitsliebend, freigeistig und gerne auch mal (benimm-)regelverstoßend. Ansonsten ganz "normal".
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